Motorradhelm Guide - Integralhelm, Jethelm oder Crosshelm?
Motorradhelme gehören zur wichtigsten Schutzausrüstung eines Motorradfahrers. Seit 1976 gilt in Deutschland die Helmpflicht für Motorrad- seit 1978 auch für Mopedfahrer. Und das nicht ohne Grund. Motorradhelme schützen den Kopf vor Verletzungen und können im Falle eines Aufpralls lebensrettend sein. Aber sie dienen nicht nur der Sicherheit, sondern sorgen gleichzeitig auch für ein besseres Fahrerlebnis. Sie halten den Kopf warm und schützen das Gesicht vor Regen, Hagel, Wind, Schmutz und Insekten. Zusätzlich kannst du mit einem auffallenden Design dafür sorgen, dass alle Augen auf dich gerichtet sind.
In diesem Artikel werden wir uns genauer mit Motorradhelmen beschäftigen, die verschiedenen Arten von Helmen untersuchen, erklären, aus welchen Komponenten ein Motorradhelm besteht und dir dabei helfen, die richtige Helmgröße zu ermitteln. Es sind nämlich nicht alle Motorradhelme gleich - es gibt verschiedene Arten von Helmen, die unterschiedliche Schutzniveaus und Eigenschaften bieten. Welcher Helmtyp der beste für dich ist, kommt auch darauf an, was für eine Art von Biker du bist. Fährst du gerne längere Touren oder nur kurze Strecken innerhalb der Stadt? Oder bist du eher im Outdoor-Gelände unterwegs? Egal, ob du ein erfahrener Fahrer bist oder gerade erst mit dem Motorradfahren beginnst, wird dir dieser Artikel sicher dabei helfen, eine informierte Entscheidung über deinen Helm zu treffen. Denn bevor du dich dazu entscheidest, dir bei uns deinen Motorradhelm lackieren zu lassen, liegt der erste Schritt beim Aussuchen eines passenden Modells.
Welche Motorradhelm-Arten gibt es?
Wenn du gerade dabei bist, dir einen Helm zuzulegen, solltest du dir überlegen, wie dein Biker-Alltag aussieht. Bist du am Wochenende gerne mal auf einem Motorrad-Ausflug auf längeren Strecken, könnte ein Integralhelm die richtige Wahl sein. Fährst du Motocross oder Enduro, passt natürlich ein spezieller Crosshelm besser zu dir. Wenn du allerdings nur auf kurzen Wegen innerhalb der Stadt fährst, ist ein Jethelm oft die gemütlichere Variante. Jeder Helm besitzt unterschiedliche Sicherheitsstandards und hat andere Eigenschaften. Welche das sind, erfährst du jetzt.
Integralhelm
Der Klassiker unter den Motorradhelmen ist der Integralhelm. Er ist eine der sichersten Arten von Motorradhelmen und wird von vielen Motorradfahrern auf der Straße und auf der Rennstrecke bevorzugt. Der Kinnbügel eines Integralhelms ist fest und das Visier verschließbar. Er deckt den gesamten Kopf und das Gesicht des Fahrers ab und bietet somit den besten Schutz bei einem Unfall. Unter allen Helmtypen kann der Integralhelm Fahrgeräusche am besten dämpfen, da er den Kopf komplett umschließt.
Es gibt sowohl Integralhelm-Modelle, die für den einfachen Straßenverkehr entwickelt wurden, als auch welche, die speziell für Motorrad-Rennen verwendet werden können. Integrale Rennhelme sind häufig leichter, was zur Folge hat, dass der Nacken des Fahrers nicht so sehr beansprucht wird, wie mit einem normalen Integralhelm für die Straße. Neben ihrem Gewicht weisen Rennhelme außerdem eine bessere Belüftung und ein größeres Sichtfeld auf. Sowohl integrale Rennhelme als auch Straßenhelme besitzen meistens einen Doppel-D-Ringverschluss, welcher mit zu den am einfachsten zu bedienenden Verschlüssen zählt. Es können aber auch andere Verschlüsse vorkommen.
Insgesamt ist ein Integralhelm eine gute Wahl für jeden Motorradfahrer, der den bestmöglichen Schutz auf der Straße sucht. Besonders gut eignet er sich, wenn du lange Strecken fährst, da der Helm eine hervorragende Kombination aus Sicherheit, Komfort und Funktionalität bietet. So solltest du für deine Sonntags-Tour bestens ausgestattet sein.
Jethelm
Der Jethelm verkörpert einen unverwechselbaren Retro-Look. Er bedeckt den Kopf und die Stirn des Fahrers, besitzt im Gegensatz zum Integralhelm allerdings keinen Kinn- und Gesichtsschutz. Entsprechend ist die Sicherheit nicht so sehr gewährleistet wie beim Integralhelm und bietet sich somit nicht für Fahrten mit höheren Geschwindigkeiten auf langen Strecken an. Zudem werden die Fahrgeräusche auch nicht so gut gedämpft, wie beispielsweise beim Integralhelm, was äußerst unangenehm sein kann.
Wenn du jedoch nicht der Typ dafür bist, lange Touren mit deinem Motorrad zu fahren oder du sowieso lieber einen Scooter fährst, ist ein Jethelm mehr als ausreichend. Dadurch, dass die meisten Jethelme kein Visier oder nur eine kleine Sonnenblende haben, weht dir der Fahrtwind ins Gesicht und du fühlst dich wieder wie in den 70er Jahren. Wenn du möchtest, kannst du dir auch einen Helm zulegen, der das Anbringen eines abnehmbaren Visiers ermöglicht, damit du deinen Jethelm auch bei Wind und Wetter verwenden kannst. Optional geht auch eine spezielle Motorradbrille, welche dir nochmal einen besonderen Vintage-Look verpasst.
Der Jethelm eignet sich bestens, wenn du einen leichten Helm und ein klassisches Design bevorzugst. Er bietet zwar nicht den gleichen Schutz wie ein Integralhelm, verfügt aber dennoch über eine angemessene Sicherheit und ist sehr bequem zu tragen. Wichtig ist nur, dass der Helm nicht rutscht und gut festgezogen wird. Wenn du jedoch eine längere Fahrt unternimmst oder schneller fahren möchtest, solltest du einen Integralhelm in Betracht ziehen, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Motocrosshelm
Motocrosshelme sind, wie der Name schon sagt, speziell für den Offroad-Bereich konzipiert worden. Sie sollen den Kopf des Fahrers vor den harten Bedingungen des Geländefahrens schützen. Da Stürze im Motocross nicht selten vorkommen, steht die Sicherheit des Helms an oberster Stelle. Der Helm hat eine erweiterte Kinnpartie, um das Gesicht bei einem Aufprall zu schützen und gleichzeitig eine gute Belüftung zu gewährleisten. Der große Schirm sorgt auch für ein Stück mehr Sicherheit und dient gleichzeitig als Sonnenblende. Außerdem hat der Motocrosshelm eine besonders große Öffnung um die Augen. Diese begründet sich dadurch, dass im Motocross kein Visier zur Verwendung kommt, sondern eine spezielle Brille.
Eine Mischung aus Crosshelm und Integralhelm stellt der Endurohelm dar. Enduro ist ähnlich zum Motocross auch eine Offroad-Sportart, die in der Natur stattfindet. Der Unterschied ist allerdings, dass die Strecken deutlich länger (teilweise bis zu 130 Kilometer) sind, was den Endurosport deutlich anspruchsvoller macht. Dementsprechend muss auch der Helm an die unvorhersehbaren Gegebenheiten der Sportart angepasst werden. Die Endurohelme ähneln einem Motocrosshelm, sollen aber zudem vor Wind und Wetter schützen, weshalb die meisten Endurohelme im Gegensatz zum Crosshelm auch ein Visier besitzen.
Ein Motocrosshelm, bzw. Endurohelm eignet sich ideal für jeden Geländefahrer, der gerne auf holprigem Terrain unterwegs ist. Er bietet dir den bestmöglichen Schutz nach Stürzen, welche sich gerade in dieser Sportart kaum vermeiden lassen. Falls du dich fragst, ob du deinen Motocrosshelm auch im Straßenverkehr nutzen kannst: Ja, kannst du, es ist aber aufgrund der speziellen Bauweise unpraktisch. Aufgrund des langen Kinnteils, dem Schirm und dem meist offenen Visier würde es zu Luftverwirbelungen in deinem Helm kommen. Wenn du aus Style-Gründen allerdings unbedingt einen Crosshelm tragen möchtest, ist ein Endurohelm die bessere Wahl, da dieser deutlich mehr Komfort bietet. Im besten Fall legst du dir für den Straßenverkehr aber einfach einen Integralhelm zu.
Wie ist ein Motorradhelm aufgebaut?
Außenschale
Die Außenschale stellt den wichtigsten Baustein eines Motorradhelms dar. Der Großteil der Energie, die bei einem Aufprall entsteht, wird von ihr abgeleitet. Entsprechend muss diese Schicht sehr robust und widerstandsfähig sein.
Zwei Materialgruppen, die immer wieder im Zusammenhang mit Helmschalen genannt werden, sind thermoplastische Kunststoffe und duroplastische Kunststoffe. Thermoplaste, wie zum Beispiel Polycarbonat oder Polyamid, sind in der Regel leichter zu produzieren und somit günstiger. Währenddessen sind Duroplaste, dazu gehören zum Beispiel Carbon oder glasfaserverstärkter Kunststoff, aufwändig in der Produktion, was das Endprodukt teurer macht. Aber keine Angst: Helme aus thermoplastischen Kunststoffen bieten keinen schlechteren Schutz, nur weil sie günstiger sind. Stattdessen unterscheiden sie sich in anderen Punkten, wie zum Beispiel der Haltbarkeit. Eine Duroplast-Außenschale hält selbst bei regelmäßiger Nutzung mindestens 8 Jahre, während eine Thermoplast-Außenschale eine kürzere Lebensdauer hat und schneller abnutzt.
Visier
Je nach Modell gibt es auch bei Visieren wieder verschiedene Varianten, die jedoch fast alle aus Polycarbonat bestehen. Dieser durchsichtige Kunststoff eignet sich am besten, da er durch seine Härte gegen die Bedingungen des Fahrens ankämpfen kann. Bei Aufprallen können keine Splitter entstehen und auch gegen harte Schläge ist Polycarbonat resistent.
Ein großes Problem, was jeder Motorradfahrer kennt, ist das Beschlagen des Visieres, besonders bei kalten Temperaturen. Aufgrund des Temperaturunterschieds innerhalb und außerhalb des Helms beschlägt das Visier. Das ist zum einen nervig und zum anderen gefährdet es deine Sicherheit, indem dir deine Sicht auf die Fahrbahn genommen wird. Eine ideale Lösung bietet ein Doppelvisier mit dem sogenannten Pinlock-System. Ein an zwei Kunststoff-Pins befestigtes Innenvisier wird mit dem Hauptvisier verbunden, sodass eine Art geschlossenes Luftpolster entsteht. Das innere Pinlock-Visier kühlt sich so nicht mehr mit der kalten Luft von außen ab, was dafür sorgt, dass das Visier nicht mehr beschlägt und du freie Sicht hast.
Jedes Visier ist einem bestimmten Helm-Modell zugeordnet. Meistens kann man zwischen verschiedenen Tönungen entscheiden. Von transparenten bis zu verspiegelten Visieren gibt es unzählige Varianten in den verschiedensten Farben. Bei verspiegelten und stark getönten Visieren gilt es darauf zu achten, dass in Deutschland ein spezielles Prüfzeichen notwendig ist und die Nutzung nur bei entsprechendem Wetter und tagsüber erlaubt ist. In anderen Ländern sind sie sogar komplett verboten. Vor einer Reise ins Ausland solltest du dich deshalb immer rechtzeitig informieren!
Innenschale
Die Innenschale besteht aus expandiertem Polystyrol (EPS) bzw. Styropor, wodurch sichergestellt wird, dass sie besonders leicht bleibt. Bei einem Aufprall wird die Innenschale zusammengepresst und hat einen stoßdämpfenden Charakter. Die Energie, die die Außenschale bei einem Aufprall zunächst aufnimmt, wird auf die Innenschale weitergeleitet. Sie wird dadurch flächig verteilt und trifft nicht direkt den Kopf.
Innenpolster
Das aus Schaumstoff bestehende Innenpolster ist letztendlich dafür verantwortlich, dass der Motorradhelm passgenau sitzt und du einen guten Halt hast. Gleichzeitig soll das Polster für ein angenehmes Tragegefühl sorgen, damit der Helm weich am Kopf anliegt. Meistens ist das Polster herausnehmbar, sodass man es waschen kann. Da das Innenfutter deinen Schweiß aufnimmt und von deinem Kopf ins Gewebe des Polsters leitet, solltest du versuchen, es so oft wie möglich zu reinigen.
Wie du das am besten tust, erfährst du in unserem Artikel zur Helmreinigung, in dem wir dir verschiedene Tipps zur Pflege der Helmschale, des Visiers und des Innenfutters geben.
Wie finde ich die richtige Helmgröße?
Egal, welche Art von Motorradhelm du besitzt, die Passform spielt eine große Rolle. Wenn dein Helm zu groß ist und rutscht, bietet er nicht mehr die gewünschte Sicherheit. Wenn er zu klein ist, drückt er an manchen Stellen und man fühlt sich eingeengt. Er muss wie angegossen sitzen.
Deine Helmgröße zu bestimmen ist nicht schwer. Du kannst dazu deinen Kopfumfang ganz bequem von zuhause aus messen und unsere Größentabelle hilft dir anschließend dabei, die richtige Helmgröße zu bestimmen. Du benötigst nur ein flexibles Maßband, welches du um die breiteste Stelle deines Kopfes wickelst. Diese befindet sich oberhalb der Ohren und circa 2 cm über deinen Augenbrauen. Anschließend kannst du vor deinem Kauf aus der Größentabelle ablesen, welche Größe dir je nach Modell passt.
Beim ersten Tragen kann es sich eventuell erst einmal etwas befremdlich anfühlen. Behalte den Helm daher eine Weile an, bevor du eine Entscheidung triffst. Oft muss man sich erst an die Passform des Helms gewöhnen. Wenn der Motorradhelm danach weiterhin scheuert oder unangenehme Druckstellen entstehen, musst du dir eine größere Größe anschaffen. Wenn er zu locker sitzt, eine kleinere Größe.
Zwischen den verschiedenen Herstellern kann neben der Helmgröße auch ein Unterschied in der Passform vorliegen. Deshalb bietet es sich gegebenenfalls an, einen Motorradhelm vor dem Kauf erst einmal anzuprobieren. Gerne kannst du dazu in unseren Showroom in Frankfurt am Main kommen und dich bezüglich deiner Helmgröße von uns beraten lassen. Falls du sonstige Fragen zu deiner Helmgröße hast, kannst du uns gerne auch per Mail unter service@helmade.com kontaktieren.
Fazit: Sicherheit an erster, Aussehen an zweiter Stelle
Ein Motorradhelm ist in erster Linie für deine Sicherheit verantwortlich. Wir empfehlen dir, dich vor einem Kauf zu informieren, ob dein Helm der aktuellen ECE-Prüfnorm entspricht. Diese stellt sicher, dass dein Motorradhelm die europäischen Vorschriften für einen sicheren Helm einhält. Ob er entsprechend geprüft wurde, erkennt man am Einnäher im Innenfutter oder am Verschluss des Helms.
Wir raten dir außerdem, deinen Helm nach einem Unfall unbedingt zu wechseln, da der Schutz nach einem Aufprall nicht mehr zu 100% gewährleistet werden kann. Ansonsten solltest du deinen Motorradhelm bei regelmäßiger Nutzung nach etwa fünf Jahren gegen einen neuen austauschen.
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Guide helfen konnten, die Wahl des richtigen Motorradhelms zu erleichtern. Bei helmade gibt es Motorradhelme aller Helmtypen von den Marken Bell, Shoei, Arai, u.v.m.. Du kannst dir bei uns auch jeden Motorradhelm lackieren lassen. Entweder nutzt du dafür unseren 3D-Konfigurator und erstellst dir ein cooles Design aus unseren unzähligen Vorlagen oder du möchtest ein komplett individualisiertes Produkt. Dafür setze dich am besten mit uns über service@helmade.com in Kontakt und erläutere deinen Design-Wunsch (Inspirationen, Logos, etc.).